Die DDR: Vom Mauerfall 1989 bis zur Wiedervereinigung 1990
Im Herbst 1998 teilte der Regierungssprecher der DDR, Günter Schabowski aus Versehen das mit, was sich so viele Menschen herbeisehnten: Es sei den DDR-Bürgern nun wieder möglich die Grenze zu passieren, um in den Westen zu reisen. Diese nicht gewollte Aussage war sozusagen der Anfang des Mauerfalls.
Eine neue Zeit beginnt
Zuvor hatte Ungarn die Grenzen zu Österreich erst teilweise und schließlich komplett geöffnet. Dies hatte zur Folge das Tausende von DDR-Bürgern die Grenze passierten. Dennoch waren nicht alle mit dieser Entwicklung einverstanden und so kam es zu Protesten von den sogenannten “Hierbleibern”, ein Fakt, der die damalige DDR-Regierung sehr unter Druck setzte. Dies hatte zur Folge das die Ausreise-Bestimmungen überdacht und abgeändert wurden, diese Reformierung war der letzte Schritt zur Einleitung des Mauerfalls. Die irrtümliche Aussage Schabowskis hatte zur Folge, dass Tausende Ost-Bürger noch in derselben Nacht zu der Grenze in Berlin pilgerten. Dort angekommen mussten sie sich über das Verhalten der Grenzbeamten wundern. Diese wurden vorher nicht über die neuerlichen Änderungen informiert und wollten ihrer Pflicht nachkommen, indem sie versuchten die anstürmenden Massen drei Stunden lang zurückzuhalten. Den Beamten wurde erst bewusst, dass etwas Bedeutendes geschehen sein musste, als die TV-Sender aus dem Westen ihre Kameras platzieren, um dieses historische Ereignis festzuhalten. Schließlich blieb den Grenzbeamten nichts anderes übrig, als den Widerstand am späten Abend des 09. November 1989 aufzugeben. Der Weg in den Westen war ab diesem Zeitpunkt frei.
Die Wiedervereinigung
Zunächst war es schwierig, eine gemeinsame Lösung für die Wiedervereinigung zu finden. Denn auch die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges mussten in den sogenannten Zwei-plus-Vier-Gesprächen hierfür ihre Zustimmung geben. An diesen Gesprächen nahmen neben den erwähnten Siegermächten des Zweiten Weltkrieges auch die beiden Außenminister der beiden deutschen Staaten teil. Inhalt dieser Zusammenkunft war vor allem, darüber zu beraten, wie die Rechte der Alliierten abgelöst und die Haltung der Sowjetunion bestimmt werden kann. Im Juli 1990 wurde schließlich, durch die Erteilung der Zustimmung des damaligen Ministerpräsidenten der Sowjetunion Michail Gorbatschow und der Unterschrift der sechs Außenminister am 12. September 1990, die an den Zwei-plus-Vier-Gesprächen teilnahmen, der Weg zur deutschen Einheit geebnet. Zuvor wurde am 6. Juli über einen Einigungsvertrag beraten, welcher den Beitritt der DDR in die Bundesrepublik regeln sollte. Diesem wurde schließlich am 20. September von dem Bundestag und der Volkskammer zugestimmt, zudem verabschiedete der Bundesrat den Vereinigungsvertrag einstimmig. Bis zu diesem Zeitpunkt war der 17. Juni der deutsche Feiertag, doch nun wurde dieser von dem Tag an dem Deutschland sich wiedervereinte abgelöst. So feierten Tausende deutsche Menschen in zahlreichen Städten am 03. Oktober um Mitternacht, begleitet von Feuerwerken und lautem Glockengeläut den ersten Tag der Deutschen Einheit. Der nächste Schritt eines gemeinsamen Wegs eines wiedervereinigten Deutschlands war die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl am 02. Dezember 1990.